Was ist ein Simultanturnier?

Simultanspiele haben lange Tradition, hier eine Notiz von 1894 zu einem Simultanspiel anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Altonaer Schachklubs vor 130 Jahren.

Bei einem Simultanturnier spielt ein außergewöhnlich guter Spieler wie The Big Greek an mehreren Brettern gegen viele Gegner. Das gibt Spielerinnen und Spielern mit geringen oder mittleren Kenntnissen und Fähigkeiten die Möglichkeit, gegen Schachmeister anzutreten.

Dabei erhöhen sich für die Simultangegner, die im Spiel 1:1 gegen eine Meisterin oder einen Meister chancenlos wären, durch die längere Bedenkzeit und die Konzentration auf nur ein Spiel die Erfolgsaussichten.

Der Simultanspieler muss nicht nur mehrere Spiele überblicken, sondern auch schneller reagieren: Wenn der Simultanspieler gegen 30 Gegnerinnen und Gegner spielt, muss er in der Zeit, die jedem seiner Gegnerinnen und Gegner für einen Zug zur Verfügung steht, 30 Züge bedenken und ausführen.

Ablauf eines Simultanspiels

Die Spieltische sind so aufgestellt, dass der Simultanspieler mühelos von einem Brett zum anderen gehen kann, ohne die Seiten zu wechseln. Wenn er beim letzten Brett angelangt ist, kann er von dort bequem zum ersten Brett weitergehen.

Der Simultanspieler hat die Wahl der Farbe. In der Regel wird er auf allen Brettern mit derselben Farbe spielen, und zwar zumeist mit Weiß. Seine eigene Bedenkzeit liegt in seinem Ermessen, er wird aber nur in Ausnahmefällen bei schwierigen Stellungen etwas länger überlegen und ansonsten zügig spielen – das umso mehr, je mehr Partien noch im Gange sind.

Der Simultangegner hat für einen Zug genau so lange Bedenkzeit, wie der Simultanspieler für eine Runde über alle Bretter benötigt, dann sollte er vor den Augen des Simultanspielers ziehen. Für die Partie selbst gelten die gewöhnlichen Wettkampf-Regeln (mit Ausnahme der Bedenkzeit) wie z.B. „Berührt – geführt“, Aufgabe, Remisangebote und die unmittelbaren Regeln auf dem Brett.

Da Schachpartien unterschiedlich schnell enden, spielt der Simultanspieler in der Endphase nur noch an wenigen Brettern. Da an diesen aber mutmaßlich die stärksten seiner Gegner sitzen, ist sein Handicap nur wenig geringer. Ob der Simultanspieler die Verpflichtung des Simultangegners, bei seinem Erscheinen am Brett sofort zu ziehen, etwas kulanter sieht (d. h. seinem Gegner noch etwas Bedenkzeit gibt, wenn dieser noch nicht bereit ist zu ziehen), liegt im Ermessen des Simultanspielers. Als Simultangegner sollte man solche Zugeständnisse aber nicht überstrapazieren!

Unser Simultanspiel im Altonaer Museum soll etwa 4 Stunden dauern und bis ca. 18 Uhr beendet sein.